Studienfahrt nach Berlin

Zwölftklässler erlebten abwechslungsreiche Tage…

Für die zwölften Klassen des Evangelischen Gymnasiums begann das neue und letzte Schuljahr mit einer fünftägigen Berlin-Fahrt. Die Abschlussreise, die ursprünglich bereits im Frühjahr stattfinden sollte, konnte direkt zu Beginn des Schuljahres nachgeholt werden.
Bereits gegen 7:00 Uhr fuhr der Bus, mit den insgesamt 35 Schülern an Bord, Richtung Berlin. Die Reise startete mit Musik und lauten Gesprächen. Nach ca. fünf Stunden Fahrt konnte nun die Spitze des Berliner Fernsehturms und das Funkeln der Siegessäule ausgemacht werden. Noch bevor die Schüler ihre Unterkunft der bevorstehenden Tage erkunden durften, stand eine Stadtrundfahrt an. Diese führte die Zwölftklässler durch die bekanntesten Viertel Berlins, vorbei an den eindrucksvollsten Sehenswürdigkeiten und den glamourösesten Shopping-Malls, die Berlin zu bieten hat. Dabei kam auch die Geschichte der Hauptstadt nicht zu kurz. 
Am nächsten Morgen stand der erste Programmpunkt auf dem Plan: ein Besuch der Berliner Unterwelten. Eine Führerin führte die Klasse 12a durch die unterirdische Zivilschutzanlage und erklärte dabei genau, wie sie genutzt wurde und, im Falle eines Krieges, weiterhin genutzt werden kann. Besonders erstaunt waren die Schüler über die mangelnde Hygiene und Privatsphäre, die in einem solchen Fall eintreten würde. Dabei wurden auch die betroffenen Teile der U-Bahn-Stationen abgelaufen. Die Klasse 12 b besuchte währenddessen den Fichtebunker.
Am Nachmittag durften sich die Schüler über Freizeit freuen. Während einige die Chance nutzten, um die ersten Museen zu besuchen, gingen andere shoppen oder in größeren Gruppen die schönsten Ecken Berlins erkunden. Mit einem vollen Magen und einer großen Zahl an neu gewonnenen Eindrücken kehrten die Gruppen individuell zum Hotel zurück, wo der Spaß lange nicht zu Ende gehen sollte, solange am nächsten Morgen alle pünktlich zu einer weiteren Führung entlang der Berliner Mauer (Abschnitt Bernauer Straße) pünktlich erscheinen würden. 
Mit Audio-Guides ausgestattet begann hier die Entdeckungsreise an der Berliner Mauer. Die Schüler erfuhren interessantes über Einzelschicksale, die Bedingungen in der DDR und die berühmten Fenstersprünge. Nachdem sich auch diese Führung dem Ende geneigt hatte, bewegten sich die einzelnen Gruppen in Richtung der Museumsinsel. Auch hier teilten sich die Interessen, sogar eine Bootstour auf der Spree war bei wunderbarem Wetter ein Erlebnis! 
Der nächste Tag begann mit einer Stadtrallye. Die Schüler bekamen die Aufgabe, in Gruppen mithilfe ihres Smartphones bekannte Orte Berlins zu finden und schwierige Fragen zu diesen zu beantworten. Die Gewinner wurden dabei nicht nur anhand der gesammelten Punkte, sondern auch durch die gebrauchte Zeit erkoren. 
Während danach eine Gruppe mit Frau Stedefeld das neu eröffnete Humboldt-Forum entdeckte, begab sich eine weitere Schülergruppe mit Frau Landmann und Frau Zeuch in das berühmte Futurium, wo man nicht nur Robotern bei Gesprächen lauschen konnte, sondern auch Teilnehmer an Studien für Krankheiten werden konnte. Die Einsichten über die Zukunft in technischer, aber auch natürlicher Hinsicht beeindruckten die Schüler, gleichzeitig erschreckte das einem Bevorstehende jedoch. 
Am Abend durften sich die Schüler über einen Besuch des Kriminaltheaters freuen. Inszeniert wurde der Roman „Seelenbrecher“ von Sebastian Fitzek. Die Darstellung des Psychothrillers begeisterte das Publikum, was sich in erschreckenden Geräuschen und lauten Schreien äußerte. Die großartige Leistung der Schauspieler überzeugte den Zuschauer und ließ ihn die Emotionen auf eine neue Weise nachempfinden. So rätselten die Schüler noch nach der Vorstellung über das Geschehene und die Handlung des Stückes.
Somit wurde auch der letzte Abend erfolgreich genutzt, bevor die Rückfahrt am nächsten Morgen bevorstand. Diese führte die Zwölftklässler jedoch zuerst in das Stasigefängnis in Hohenschönhausen. Aufgrund der Corona-Beschränkungen konnten leider keine umfangreicheren Einblicke in das Innere der Verhörzellen gewährt werden, aber dennoch nahmen die Schüler einprägsame Eindrücke mit auf die Heimreise. Viele nutzten die Zeit, um in der Stille, über das Gesehene nachzudenken.
Gegen 17:30 Uhr endete die Studienfahrt am Bahnhof in Mühlhausen. Die letzte Woche vor den anstrengenden Wochen des letzten Schuljahres nahm ein Ende.

Tabea Locklair